Am 2. September wählen die Mitglieder des TSG Hoffenheim e.V. auf einer ordentlichen Mitgliederversammlung ab 19 Uhr in der Dr.-Sieber-Halle / Stadthalle Sinsheim einen neuen Ersten Vereinsvorsitzenden. Dieser wird die Nachfolge des am 2. Juli aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen ehemaligen Amtsinhabers Kristian Baumgärtner antreten. Zur Wahl stellen wird sich in Jörg Albrecht der aktuell noch amtierende Oberbürgermeister Sinsheims.
Die Mitglieder des TSG Hoffenheim e.V. wurden in der vergangenen Woche über die ordentliche Mitgliederversammlung und die angesetzte Neuwahl des Ersten Vorsitzenden informiert – schriftlich auf dem Postweg oder per E-Mail (hier geht’s zur Meldung vom 16. August auf tsg-hoffenheim.de). Jörg Albrecht wurde im Anschluss vonseiten eines Mitglieds offiziell beim Verein als Kandidat vorgeschlagen. Er ist – Stand 19. August 2024 – der einzige Kandidat für das Amt des Ersten Vorsitzenden, der sich zur Wahl stellen wird.
„Die Stadt Sinsheim hat der TSG Hoffenheim sehr viel zu verdanken. Ich möchte etwas zurückgeben“, begründet Albrecht seine Entscheidung, sich zur Wahl aufstellen lassen zu wollen. Der 55-Jährige ergänzt: „Die Gespräche in den vergangenen Tagen waren von großer Wertschätzung geprägt. Es freut mich, von verschiedenen Seiten Rückendeckung erhalten zu haben.“
Arbeiter, Sportler und leidenschaftlicher TSG -Fan
Albrecht hat die TSG in den zurückliegenden Jahren in seiner Position als Oberbürgermeister Sinsheims intensiv verfolgt. Als Fan ist er seit vielen Jahren Stammgast in der PreZero Arena und begleitet die TSG auch zu Auswärtsspielen, wenn es die Zeit zulässt. Einmal machte ihn dies sogar für kurze Zeit über die regionalen Grenzen hinaus berühmt – als die Sportschau ihn bei einer Partie der TSG beim FC Bayern im Jahr 2016 dabei einfing, wie er allein in einem Münchener Fanblock ausgelassen über eine vergebene Chance Thomas Müllers jubelte.
Als TSG-Fan, aber auch in seiner Funktion als Oberbürgermeister war er in den zurückliegenden Jahren Stammgast und Gastredner auf den Mitgliederversammlungen des Vereins. Er schätzt die Nähe zu den Menschen, bezeichnet sich selbst als „Lokalpatriot“ oder „Kind der Region“. Der ehemalige Fußballer (bis zur Bezirksliga), der viel zu früh die eigene Laufbahn verletzungsbedingt beenden musste, ist mittlerweile begeisterter Radfahrer. Als verheirateter Familienvater hat er mit seiner Ehefrau Christiane zwei gemeinsame Töchter großgezogen, Annika (24) und Ronja (20), die das Elternhaus in Mauer studienbedingt mittlerweile verlassen haben.
Albrecht ist zudem ein fleißiger Arbeiter. Einer, der weiß, was es bedeutet, Stück für Stück etwas aufzubauen. Der gebürtige Sandhäuser besuchte die Volks- und Realschule, schloss anschließend das Berufskolleg in Heidelberg mit der Fachhochschulreife ab und absolvierte ein Studium zum Diplom-Verwaltungswirt in Kehl. Er arbeitete sich vom Sachbearbeiter beim Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises über die Position des Kämmerers in Rauenberg zum (parteilosen) Bürgermeister in Mauer (ab 2001) und schließlich zum Oberbürgermeister in Sinsheim hoch.
77 Prozent der Stimmen entfielen im Jahr 2012 in Sinsheim auf den damals 44-Jährigen. Albrecht nahm die Herausforderung in der 37.000-Einwohner-Stadt an – und pflegte vom ersten Tag im Amt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den TSG-Verantwortlichen. In seine Amtszeit fallen unter anderem der Bau des Fanhauses sowie die Inbetriebnahme der Solar-Carportanlage, jeweils an der PreZero Arena und beides im Jahr 2014. Die Stadt Sinsheim unterstützte in Albrechts Amtszeit nicht nur diese TSG-Projekte lösungsorientiert.
Neutraler Blick von außen, viel Wissen über die Vereinsstrukturen
Im Jahr 2020 wurde Albrecht in Sinsheim wiedergewählt. In der Corona-Zeit machte er es sich zur Aufgabe, die Bürger „seiner“ Stadt bestmöglich durch diese global einschneidende Phase zu begleiten. Als sich die Pandemie dem Ende zuneigte, reifte seine Entscheidung, die Aufgabe als Oberhaupt Sinsheims weitergeben und sich einer neuen Herausforderung stellen zu wollen.
Diese hat er hauptberuflich bereits gefunden: Albrecht wurde zum Ersten Vorsitzenden von Anpfiff ins Leben berufen. Die Stelle tritt er zum 1. September an. Die Amtszeit als Oberbürgermeister in Sinsheim endet offiziell am 31. August. Die Wahl zum – ehrenamtlichen, das sei an dieser Stelle noch einmal betont – Ersten Vorsitzenden des TSG e.V. und damit zum Vertreter aller Mitglieder des Vereins könnte bereits kurz darauf erfolgen.
Albrecht untermauert: „Aufgrund meines beruflichen Hintergrundes habe ich einen neutralen Blick von außen, kenne aber die Strukturen des Vereins sehr gut und weiß, welche Themen den Verein bewegen. Jetzt liegt meine Hauptmotivation darin, Verantwortung für die TSG zu übernehmen.“